Barfußpferde ohne Beschlag reiten

Huforhopädie

Regelmässige Hufpflege für den gesunden Barhuf

Es gibt sicher ein paar Pferde, die nicht ohne Beschlag geritten werden können, aber ich bin davon überzeugt, das viel mehr Pferde ohne Eisen laufen könnten, als so mach einer meint.  Der Huf produziert nur dann gutes Hufhorn, wenn genügend Bewegungsanreize die Durchblutung im Huf anregen. Dies erreicht man nicht durch ein paar Stunden Weidegang, wenn das Pferd ansonsten 16 Stunden oder länger in seiner Box steht. Das erreicht man auch nicht durch im besten Fall ca. 5 Stunden Reiten in der Woche. Das Pferd muss sich rund um die Uhr bewegen können. Mindestens in einer Paddockbox mit genügend Weidegang und im Winter zusätzlich freier Bewegungsmöglichkeit auf einem Paddock. Noch besser ist 24 h freier Auslauf im Offenstall mit eingeschränktem Weidegang. Ein Pferd welches vollgefressen von der Weide kommt, wird sich sicher auch nicht mehr viel selber bewegen. Hier muss sich noch viel tun in Sachen Pferdehaltung. Im Sommer 12 h  fette Weide und im Winter Matschpaddock fördert sicher auch nicht den Bewegungsanreiz. Das nächste ist die ausgewogene bedarfsgerechte Fütterung. Nicht zu viel und nicht zu wenig. Das Eiweiß – Energie Verhältnis muss zur Leistung passen, Mineralstoffe und das Calcium – Phosphor Verhältnis müssen stimmen, um gesundes, tragfähiges Hufhorn zu produzieren. Der Barhuf soll möglichst auf verschiedenen Untergründen am Tag laufen. In meinem Stall ist der Fressplatz mit Betonplatten befestigt, so dass die Pferde auch auf hartem Untergrund laufen. Der Abrieb ist zwar höher, aber der Huf wächst mit der Zeit auch schneller und produziert stabileres Horn. Wichtig ist das die Pferde möglichst trocken stehen. Es gab mal eine Studie, das Hufhorn sich am schnellsten zersetzt, wenn Mist, Urin und Wasser zusammenkommen. Das ist der Fall in schlecht gemisteten Boxen, aber auch auf matschigen Paddocks, die nicht abgeäppelt werden.

Die Nutzung muss sich dem Hufwachstum anpassen. Wenn ich 1 – 2-mal die Woche 2 h ins Gelände gehe, und den Rest in der Bahn reite, dann funktioniert das meistens wunderbar barhuf. Oft nutze ich die Grünstreifen am Wegesrand, um die Hufe zu schonen. Sind die Hufe zu lang, freut sich die Huforthopädin, wenn ich auch auf Asphalt reite und Abrieb produziere. Der Huf gewöhnt sich daran, wenn man regelmäßig auch ein Stück auf hartem Boden reitet. Reitet man öfter oder länger ins Gelände, dann sollte man es zuerst mal mit Hufschuhen probieren, bevor man sein Pferd beschlägt. Hier gibt es mittlerweile so viele Modelle zur Auswahl, das mit großer Wahrscheinlichkeit etwas Passendes für Ihr Pferd dabei ist. Mache Verkäufer bieten die Möglichkeit die Hufschuhe zu testen. Das sollten Sie auf jeden Fall machen, da nicht jedes Pferd mit jedem Modell klarkommt. Es gibt sogar Pferdehalter, die mit ihren Pferden mit Hufschuhen Kutsche fahren.

© Heike Bester-Dassler, Bester-RideArt

Bester RideArt - Heike Bester-Dassler

Hallo, ich bin Heike - Trainer, Coach und Autor für Pferde und Reiter. Ich liebe Pferde und Reiten über alles und mein Anliegen ist es meine Pferde bis ins hohe Alter Gesund zu Reiten und Artgerecht zu Halten. Ich liebe die Reitkunst von der Basisarbeit bis zur Versammlung, Bodenarbeit, Handarbeit, Longieren mit dem Kappzaum, die Arbeit am Langen Zügel und Zirkuslektionen. Ich bin Claus Penquitt-Trainerin und Mitglied der Ritterschaft der Akademischen Reitkunst von Bent Branderup durch Ablegung der Ritterprüfung, der Longenprüfung und der Handarbeitsprüfung. Ich bilde mich regelmäßig in Form von Seminaren bei qualifizierten Trainern weiter fort.

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