Über den Vierschlaggalopp und den Schulgalopp
Ein guter Kampangegalopp wird im Dreitakt geritten. Es gibt jedoch Pferde, die von Natur aus einen Galopp im Viertakt anbieten. Manche barocke Rassen wurden sogar darauf hin gezüchtet. Eine gut gerittene Galoppirouette ist nur im Viertakt möglich, auch wenn es oft heißt, dass die Galoppirouette im Dreitakt geritten werden soll, so ist das praktisch gesehen nicht möglich.
Es gibt zwei Arten des Galopps im Viertakt. Die erste Art macht ein Rennpferd oder Jagdpferd im gestreckten Galopp. Normalerweise fussen in der Zweibeinstütze innerer Hinterfuß und äußerer Vorderfuss gleichzeitig auf. Bei der ersten Art des Viertaktgalopps fusst der äußere Vorderfuss vor dem inneren Hinterfuss auf. Dieser falsche Vierschlaggalopp ist meist unangenehm für den Reiter zu sitzen, das Pferd läuft bergab und belastet seine Vorderbeine stärker. Daher sollte dieser Galopp so schnell wie möglich korrigiert werden, falls das Pferd diesen Galopp von Natur aus zeigt oder falsch trainiert worden ist.
Die zweite Art des Viertaktgalopps ist der Schulgalopp. Hierbei fusst der innere Hinterfuss vor dem äußeren Vorderfuss auf. Das Pferd galoppiert bergauf. Dieser richtige Viertaktgalopp ist für den Reiter angenehm zu sitzen und zeigt den Versammlungsgrad des Pferdes. Er ist für den Zuschauer wunderschön anzusehen. Das Pferd kann in diesem Galopp länger galoppieren, ohne das es ermüdet oder die Gelenke Schaden nehmen. Im Schulgalopp kann das Pferd leicht gewendet werden. Halbe Pirouetten, ganze Pirouetten oder Passaden können daraus leicht entstehen, da die Vorhand sich mehr erhebt und daraus gewendet werden kann.
Fliegende Galoppwechsel sind auch im Schulgalopp möglich, sind jedoch oft nicht so gut durchgesprungen, da die Schwebephase im Schulgalopp meistens fehlt.
© Heike Bester-Dassler, Bester RideArt