Ungebrochene Kandarenstangen mit festen Anzügen sind nur zum Einhändigen Reiten vorgesehen. Zur Umstellung auf das Reiten mit Kandare wird die Kandare mit einem Kappzaum oder einer Unterlegtrense kombiniert und die Kandare einhändig gefasst, während der Trensen- oder Kappzaumzügel noch beidhändig geführt wird. Reiter mit einer sehr feinen Hand dürfen auch mal kurzzeitig beim Reiten mit Doppelzäumung die Kandarenzügel in beide Hände nehmen. Eine starre Kandare wirkt wesentlich präziser und ist für den sehr fortgeschrittenen Reiter ein noch feineres Instrument für das Reiten mit feinen Hilfen.
Für die beidhändige Zügelführung ist eine Kandare mit beweglichen Anzügen besser geeignet, da die Seitenteile die Wirkung etwas abmildern. Auch die Stange mit beweglichen Seitenteilen kombiniert man am besten mit einem Kappzaum. Bei manchen Kandaren, wie das Kimblewick, das Pelham und die Portugiesische Kandare kann man auch noch zusätzlich einen Trensenzügel einschnallen, welcher direkt auf das Mundstück einwirkt. Eine bewegliche Kandare mit zwei Zügelpaaren empfehle ich ebenfalls nur erfahrenen Reitern, da schnell zu viel Druck auf das Mundstück ausgeübt wird.
© Heike Bester-Dassler, Bester-RideArt