Möchten Sie Ihrem Pferd den Beschlag abnehmen und es barfuß laufen lassen, dann brauchen Sie sehr viel Geduld. Es braucht ca. 1 Jahr, bis das Hufhorn einmal komplett herunter gewachsen ist. Horn welches sich unter Beschlag gebildet hat ist weniger stabil und abriebfest als Horn, welches sich Barhuf gebildet hat. Was viele Leute nicht wissen ist, das Horn, welches sich nach Beschlagabnahme bildet, ist am schlechtesten und oft sehr weich. Das merkt der Pferdebesitzer aber erst nach besagtem Jahr, dass plötzlich das Pferd seine Hufe schneller abnutzt oder sogar fühlig läuft. Wenn es nicht anders geht kann man nochmal eine Beschlagsperiode einen Beschlag auf den Huf nageln, zum Schutz vor einer Huflederhautentzündung. Besser ist, das Pferd in dieser Zeit auf keinen Fall zu arbeiten, bis sich der Huf wieder regeneriert hat.
Dann brauchen Sie einen guten Hufbearbeiter, der sich mit Barhufen gut auskennt und möglichst viel Horn stehen lässt, welches das Pferd zum Laufen braucht. Schädlich ist es, wenn das Pferd wie vor dem Eisenbeschlag komplett ausgeschnitten wird und der Huf zu stark gekürzt wird. Dann ist es vorprogrammiert, das die Umstellung auf Barfuß nicht klappen wird. Schädlich ist es auch die Trachten zu stark zu kürzen, wie es manchmal gelehrt wird. Das Pferd rollt nicht über die Trachte ab, sondern das Pferd drückt sich mit dem plan aufgefussten Huf ab und rollt über die Zehe, die nicht zu lang werden darf. Nach wie vor gilt, der Huf muss zum Fesselstand (das ist der Winkel Fessel zum Boden hin) passen. Hat das Pferd zwei unterschiedlich steile Fesseln, dann hat es eben einen flacheren und einen steileren Huf. Das darf der Hufbearbeiter auf keinen Umständen angleichen, sonst kann Ihr Pferd irgendwann nicht mehr laufen, da das zu Fehlbelastungen führt.
In der Umstellungsphase passen Sie Ihr Reiten dem Abnutzungszustand der Hufe gut an und verzichten Sie lieber mal aufs Reiten und machen Bodenarbeit. Es ist auch möglich das Pferd im ersten Jahr konsequent mit Hufschuhen zu reiten, auch auf dem Reitplatz. Einmal die Woche ein kurzes Stück auf Asphalt Reiten oder Führen hilft dem Huf sich der neuen Belastung anzupassen. Wie schon im vorigen Artikel gesagt, spielt die Haltungsform eine große Rolle. So viel Bewegung wie möglich, allerdings nur so viel, wie der Huf das mitmacht. Von Boxenhaltung mit Beschlag direkt in einen Aktivstall Barfuß, wo sich das Pferd auf einmal sehr viel mehr bewegt, das funktioniert nicht. Wie bei allem gilt es das Pferd gut zu beobachten.
© Heike Bester-Dassler, Bester-RideArt
Hier habe ich noch eine Seite gefunden mit Links zum Thema Barhufpferde.
http://mapheeblog.wordpress.com/2013/05/19/barhuf-oder-ein-leben-nach-den-metallschuhen/